...
Royal Thai Air Force
(Kongtap Agard Thai)
...
 

1

Der Beginn

 

Die Geschichte der Royal Thai Air Force (RTAF) kann bis zum 1. Oktober 1936 zurück verfolgt werden als aus dem Royal Siamese Aeronautical Service (RSAS) eine eigenständige Teilstreitkraft wurde. 

Der Royal Siamese Aeronautical Service wurde jedoch schon am 18 Januar 1911, als Militär Aviation der Armee ins Leben gerufen. An diesem Datum entschied das Siamese Ministry of Defence die Entsendung von drei Offizieren nach Frankreich zum Studium "des Fliegens und der Wartung von Flugzeugen".

  

Die Offiziere waren:

Major Luang Sakdisulyavudh 

Captain Luang Arvudsikikorn 

First Lieutenant Thip Ketudat

 

Alle drei erhielten nach einer umfassenden Ausbildung in Avord ihre Pilotenlizenzen in Frankreich. 1913 bekam Major Major Luang Sakdisulyavudh, der spätere erste Kommandant der Royal Siamese Air Force, zusätzlich die militärische Pilotenlizenz vom französischen Kriegsministerium.

  

Im November 1913 kehrten die drei Offiziere nach Siam (Der Name Thailand wurde erst 1939 eingeführt) mit vier Breguet III und vier Nieuport Maschinen zurück. Im Januar des folgenden Jahres begannen die Arbeiten für einen Flugplatz auf einem Sportplatz bei Don Muang nördlich der Hauptstadt Bangkok. Am 23 März 1914, wurde der Royal Siamese Aeronautical Service in Royal Siamese Flying Corps, umbenannt und unter die Kontrolle des Royal Siamese Engineers Corps gestellt.

   

Im Januar des 1914 begannen die Arbeiten für einen Flugplatz auf einem Sportplatz bei Don Muang nördlich der Hauptstadt Bangkok. Hangars und Werkstätten wurden errichtet und stetig ausgebaut. Im Mai 1915 konnte der erste eigene Breguet III Doppeldecker, der ausschließlich aus einheimischen Materialien Hergestellt wurde, geflogen werden. Die Maschinen des RSFC wurden vornehmlich zur Artilleriebeobachtung und Aufklärung eingesetzt. Im Herbst 1917 wurden die ersten Manöver der Armee abgehalten bei denen die Flugzeuge in die Struktur der Armee eingegliedert wurden.

    

 

2

Der erste Weltkrieg

 

Im Juli 1917 erklärte das Königreich von Siam den Zentralmächten (Deutschland und Österreich-Ungarn) den Krieg. König Vajiravudh entsandte eine Expeditions-Streitmacht nach Europa um auf der Seite der Alliierten zu kämpfen. Dieser Schritt erfolgte vor allem um sich auf die Seite von Frankreich und England, den „Nachbarn“ von Siam (Indochina und Burma), zu stellen. An beide Grossmächte hatte Siam unter dem König Chulalongkorn (1868-1910) weite Landesteile verloren.

  

Das Kontingent umfasste auch eine Abteilung des Flying Corps aus 95 Offizieren und Mannschaften die später als Piloten an der französischen Fliegerschulen von Avord und Istre brevetiert wurden. 28 Beendeten die Umschulung zu Jagdpiloten in Poix, 37 absolvierten Bomberschule in Le Crotoy und fünf gingen an die Aufklärerschule in Chapelle-la-Reine, während den letzten Wochen des Krieges flogen die Siamesischen Piloten Ihre ersten Einsätze gegen Deutschland.

  

Nach dem Ende der Kampfhandlungen wurde das Siamesische Kontingent ein Teil der Besatzungsarmee im deutschen Rheinland. Im August 1919 kehrte das Kontingent schliesslich nach Siam zurück, mit einer Anzahl von SPAD S-VII und SPAD S-XIII, Nieuport-Delage Nid-29 Einsitzern und Breguet XIV-A2 Aufklärern und Breguet XIV-B2 Bombern sowie verschiedenen weiteren Nieuport Trainingsmaschinen. 

   

Diese Maschinen bildeten das Rückgrat des Royal Siamese Aeronautical Service das durch eine Grundlegende Reform aus dem Royal Siamese Flying Corps hervor gegangen war der RSAS war jedoch immer noch ein Teil der Armee. Neue Flugplätze wurden ab 1920 Landesweit gebaut und im Nordöstlichen Landesteil Postflugrouten betrieben.

  

 

3

Paribatra / Prajadhipok

 

Die Werkstätten der RSAS in Bangsue waren in den zwanziger Jahren in der Lage die Breguet und SPAD Maschinen in Lizenz zu fertigen: Bei den Motoren war es jedoch anders, der Renault-Motor musste aus Frankreich bezogen werden, da Siam nicht in der Lage war diese selber herzustellen. 1927 erhöhte Renault die Preise für die Motoren massiv, die RSAS die sich ihres Abhängigkeitsverhältnisses bewusst war suchte einen neuen Lieferanten. Unter Major Vechayant Rangsarit wurde jedoch nicht nur ein neuer Motor gesucht, es wurde auch ein neues siamesisches Flugzeug konstruiert. Major Vechayant Rangsarit konstruierte einen leichten zweisitzigen Bomber der die Breguet 14 ablösen sollte. Die vom König Prajadhipok getaufte Maschine machte am 23 Juni 1927 mit einen BMW VI Motor ihren Erstflug. Später wurden weitere Maschinen mit Bristol Jupiter und einem Cutiss D-12 Motoren gebaut. Der Paribatra  Bomber wurde nicht in grossen Stückzahlen gebaut da er nur als Testflugzeug gedacht war.

Da Siam keine Motoren mehr kaufte senkte Renault den Preis seiner Motoren wieder, da Renault die Konkurrenz von BMW und Bristol fürchtete. Siam produzierte daraufhin weitere Breguet und SPAD Maschinen in Lizenz.

Major Vechayant Rangsarit baute in der Folge noch einen Jäger der Prajadhipok zu ehren des Königs  genannt wurde, doch auch dieser wurde nicht in Serie hergestellt, da die Leistungen keine Verbesserung gegenüber der SPAD brachten.

   

Während den späten zwanziger Jahren wurden einige Piloten zur Ausbildung nach Europa und in die USA gesandt. Dabei wurden auch Vergleichsflüge zwischen der britischen Avro 504N und der amerikanischen Consolidated Fleet PT-1 gemacht um eine neue Trainingsmaschine für die RSAS zu beschaffen. 20 Avro 504N wurden daraufhin im März 1930 aus England erworben und die Rechte für die Lizenzproduktion der Maschinen durch die Werkstätten der RSAS in Bangsue. Über 50 Maschinen wurden danach in Bangsue gefertigt und die Avro 504N blieb bis 1945 der Standardtrainer des RSAS.

    

Der Ersatz der SPAD Jagdmaschinen wurde zu dieser Zeit als nicht sehr dringlich eingestuft und das RSAS liess sich viel Zeit damit. Verschiedene Maschinen wurden getestet und in wenigen Exemplaren gekauft. Zwei Heinkel HD-43, zwei Bristol Bulldog Mk. IIA wurden im Januar 1930 geliefert gefolgt von zwei Boeing 100E (P-12E) im November 1931. Ausgewählt wurde Schlussendlich die Curtiss Hawk II (F11C-1) von der 1934 12 Maschinen ausgeliefert wurden. 1933 wurde die Vought V-93S (S3O-6) als Nachfolger für die Breguet 14 bestimmt. Insgesamt 72 Maschinen wurden durch die Werkstätten in Bangsue hergestellt. Danach wurde in den Werkstätten die Lizenzproduktion der Hawk III (BF2C-1) angegangen. 24 Maschinen wurden zwischen August 1935 und Februar 1936 von Curtiss geliefert während Bangsue weitere 25 Maschinen beisteuerte.

   

Siam war inzwischen (1932) eine konstitiuelle Monarchie geworden und der RSAS wurde im Oktober eine eigenständige Teilstreitkraft neben der Armee und Marine. Im April wurde dem Rechnung getragen und der RSAS wurde in Royal Siamese Air Force RSAF umbenannt. 

Field Marshal P. Pibulsongkram

14. Juli 1897 - 15 März 1968. 3. Premier Thailands,  führte die 9. & 10. Regierungen vom 16 Dez. 1938 - 6 März 1942 und 7 März 1942 - 1 Aug. 1944. Wurde 1944 entmachtet und ins Exil geschickt. 1948 Rückkehr an die Macht mit Hilfe der Armee. Bildete in der Folge die 22. - 27. Regierungen ( 8 Apr. 1948 - 24 Juni 1949, 25 Juni 1949 - 29 Nov. 1951, 29 Nov. 1951- 6 Dez. 1951, 6 Dez. 1951 - 8 März  1952, 24 März  1952 - 25 Feb. 1957 und 21 März  1957 - 16 Sept. 1957).

Die RSAF war 1932 wie folgt organisiert. 

1. Wing (Jäger) in Don Muang

2. Wing (Aufklärer) in Lopburi

3. Wing (Bomber) in Korat

4. Wing (Jäger) in Lopburi

5. Wing Jäger in Prachuap Kiri Khan

Flugschule in Don Muang

   

Die USA waren in den 30er Jahren der hauptsächliche Lieferant von Flugzeugen für die RSAF, dies zeigte sich auch wieder als ein neuer Bomber bestellt wurde. Von der Martin W139 (B-10B) wurden sechs Maschinen bestellt und ab 1937 neuer Bestandteil der 3. Wing in Korat. Die Martin W139 war mit Abstand das komplexeste Flugzeug in der RSAF, eine Maschine ging schon früh durch einen Landeunfall verloren.

   

Am 24 Juni 1939 wurde bekannt gegeben, dass Siam jetzt Thailand genannt werde. Der rechts gerichtete Premierminister Phibun Songkhram  nahm diese Änderung vor, denn Siam war ein Name der vom Ausland geprägt wurde, die „Siamesen“ nannten sich von jeher Thai und das Land Thailand, übersetzt das Land der freien. Aus der RSAF wurde daher die Royal Thai Air Force RTAF

.
 

4

Vor dem Krieg

 

Schon 1938 wurden 12 Curtiss Hawk 75N (P-36) als weitere Stufe der Modernisierung bestellt. Nach diesem Kauf wurden im November 1938 eine Bestellung über 12 North American NA-69 Angriffsflugzeuge und 1939 eine über 12 North American NA-68 Jäger ausgesprochen. Eine weitere Bestellung wurde in England platziert über sechs Blenheim Mk.I Bomber und drei Airspeed Oxford Trainer. Die Bestellung der Blenheim Bomber wurde später in Mk. IV geändert, doch keine der Maschinen erreichte Thailand. Mit dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges sperrte England alle Rüstungsexporte an Drittländer.

 

Nicht viel besser ging es mit der Bestellung bei North American, nach dem Fall von Frankreich sah die Thailändische Regierung die Möglichkeit in Indochina verloren gegangenes Territorium wieder zu gewinnen und verstärkte den Druck auf Frankreich. Die US Regierung unterband daher alle Rüstungsexporte nach Thailand, die NA-69 Bomber, die sich auf ihrem Überführungsflug befanden, wurden auf den Philippinen Beschlagnahmt und von der USAAF als A-27A weiter verwendet. Die NA-68 Jäger konnten bei der Herstellerfirma sichergestellt werden und wurden ebenfalls von der USAAF unter der Bezeichnung P-64A als Trainingsflugzeuge weiter verwendet.

 

Thailand hatte immer gefürchtet, bei der Flugzeugbeschaffung von anderen Nationen abhängig zu sein, aus diesem Grund wurden die Beziehungen mit Frankreich nach den Problemen mit den Renault Motoren nicht weitergeführt. In den USA schien Thailand einen Lieferanten von Flugzeugen gefunden zu haben der nicht versuchte das Land politisch zu beeinflussen. Deshalb war die Beschlagnahme der NA-68 und NA-69 ein schwerer Schlag für Thailand.

Die Modernisierung der RTAF war damit praktisch zum Stillstand gekommen, Thailand sah sich in der Folge nach einem neuen Lieferanten um und fand diesen sehr schnell in Japan. Mitsubishi lieferte neuen Ki.21-I Bomber und 24 Ki-30 Angriffsmaschinen die von den Thais als Nagoya Bezeichnet wurden.

.

5 

Krieg mit Frankreich

Im Januar 1941 besetzten thailändische Truppen Teile von französisch Indochina (Kambodscha und Laos). Vichy-Frankreich griff am 10. Januar mit Bombern Bangkok und andere Städte in Thailand an. Die RTAF antwortete mit einem Angriff auf den Flugplatz von Nakhon Wat (Kambodscha) mit Ki.30 und V-93S Corsair die von Hawk‘s 75N begleitet wurden. Eine Farman 221 wurde am Boden zerstört während die RTAF zwei Corsairs an die Morane-Saulniers MS-406 der Armée de l’Air verloren. Ein Corsair-Pilot verflog sich und landete auf französischem Gebiet. Die Kämpfe zwischen der RTAF und der Armée de l’Air wurden sporadisch weitergeführt bis am 9. Mai 1941 ein von den Japanern vermittelter Waffenstillstand zustande kam.

 

Aufgrund des in Tokyo unterzeichneten Vertrages trat die Vichy-Regierung einige Gebiete an Thailand ab die Siam unter der Regentschaft von König Chulalongkorn an Frankreich verloren hatte. Die Franzosen erlaubten den japanischen Streitkräften auch die Benutzung der Flugplätze in Indochina, dies führte in der Folge zur ganzen Besetzung von Indochina durch japanische Truppen.

 

Die Japaner erfüllten damit das versprechen, des 1893 von den Franzosen gedemütigten von Königs Chulalongkorn, die Territorien zurückzugewinnen. Die Thailändische Regierung wurde verpflichtet den japanischen Truppen den „friedlichen Transit“ nach Burma, Malaysia und Singapur zu gewähren und den Krieg gegen die Alliierten zu erklären. Die Regierung unter dem Ministerpräsidenten Phibun Songkhram war pro Japanisch eingestellt und unterstütze deren aggressive Politik.........

.

6

Der zweite Weltkrieg

Als am 8. Dezember 1941 die Japanischen Truppen in Thailand landeten, wurden sie völlig überrascht als sie bei Watana Nakorn an der östlichen Landesgrenze von Maschinen der 1. Wing angegriffen wurden. Die Hawk III kämpften heroisch gegen die Japanische Übermacht und erzielten einige Abschüsse. Im Süden bei Prachuap Kihri Khan leistete die 5. Wing mit ihren Curtiss Hawk 75N eebenfalls erbitterten Widerstand und Verlor rund ein drittel der Personalstärke bevor sie aus Bangkok den Befehl zum niederlegen der Waffen erhielten.

 

Am 25 Januar 1942 erklärte Thailand den Alliierten den Krieg – ein Akt der von der Regierung der USA ignoriert wurde. Für die RTAF begann nun eine seltsame Doppelexistenz. Auf der einen Seite mit Japan verbündet, kämpfe es mit den Japanischen Truppen in Burma auf der anderen Unterstütze es aktiv die Feinde Japans. Das Hauptquartier der RTAF in Don Muang wurde das Zentrum einer gut organisierten Untergrundbewegung. Funkverbindungen wurden zu Alliierten Einheiten errichtet und schon bald wurden Agenten mit der Billigung der RTAF auf zentral gelegenen Flugplätzen in Thailand geflogen, von dort aus wurden sie in Maschinen der RTAF nach Bangkok gebracht.

 

Es wurde eine regelmässige Verbindung unter den Nasen der Japaner aufgebaut. Abgeschossene alliierte Piloten wurden gerettet und von der RTAF zu Basen gebracht von denen aus sie von alliierten Maschinen abgeholt werden konnten. Mannschaften der RTAF wurden auch nach Indien gesandt um mit dem britischen Force 136 und dem amerikanischen OSS (Office for Strategic Service, Vorläufer des CIA) Informationen über die japanischen Streitkräfte zu sammeln und auszuwerten.

 

Gelegentlich verliessen die Einheiten der RTAF ihre Heimatbasen und dislozierten zu Feldflugplätzen zur Verteidigung der Japaner. Prompt wurden die nur noch von den Japanern verwendeten Basen von den Bombern der USAAF und RAF angegriffen.

 

Nur der verlässlichste Teil der RTAF war in diese geheimen Aktivitäten eingeweiht, unzuverlässige oder pro japanische Elemente der RTAF wurden im Norden mit den Japanern zusammen eingesetzt, einige dieser Mannschaften wurden zur Ausbildung nach Japan entsandt. Zu dieser Zeit verwendete die RTAF auch ein anderes Hoheitszeichen das in der Farbgebung dem Hiromanu der Japaner angepasst war.

 

Neue Kampfflugzeuge wurden von den japanischen verbündeten ebenfalls geliefert, diese umfassten 12 Nakajima Ki.27 Jäger und später 24 Nakajima Ki-34-IIb Hayabusa Jäger und 24 Tachikawa Ki.55 Trainer. Diese Maschinen stellen den einzigen Zuwachs der RTAF während des Krieges dar. Das pro Japanische Personal wurde vorsichtig von dem die alliierten favorisierenden getrennt und meistens im Norden an den Grenzen zu Burma und China eingesetzt wo sie öfters mit der 13th Air Force der USAAF zusammenstiessen....

  

7.

Der Wiederaufbau

Mit dem Ende des zweiten Weltkrieges und der Unterzeichnung des Friedensvertrages mit den Alliierten fand sich die RTAF mit einem Inventar von teilweise völlig veralteten Maschinen wieder. Abgesehen von den wenigen Maschinen die die RTAF während des Krieges von den Japanern beziehen konnte besass sie praktisch nur Vorkriegs Flugzeuge. Für die Hawk II, III und 75N sowie die Corsair V-93S und SA existierten praktisch keine Ersatzteile mehr und neue wurden schon gar  nicht mehr hergestellt. Die Ki.43 Hayabusa der 1. Wing waren praktisch die einzigen verfügbaren Jäger der RTAF, ihren letzten Kampfeinsatz hatten sie im Frühjahr 1948 als im Süden Unruhen ausbrachen. Die 11. Staffel wurde daraufhin nach Songkhla verlegt um die Armee zu unterstützen. Mit Annkuft der ersten amerikanischen Berater mussten jedoch alle japanischen Flugzeuge aus dem betrieb genommen. Die Amerikaner waren erstaunt, drei Jahre nach dem Krieg noch Japanische Flugzeuge zu entdecken. 

    

Die Reorganisation und Modernisierung wurde 1947 geplant, es wurde dabei von einer Sollstärke von 6 Wing’s mit je drei Staffeln ausgegangen.

   

Für die RTAF begann eine intensive Phase der Rekonstruktion mit Unterstützung der RAF (Royal Air Force, Britische Luftwaffe). Im Sommer 1948 konnte eine erstes Los von 20 Miles Magister und 42 North American Harvard (T-6G) Trainern erstanden werden.  10 Douglas C-47A Dakotas konnten ebenfalls aus Überschussbeständen der RAF erworben werden. Eine Thailändische Kaufkommission besuchte England, Kanada und die USA und erwarb einige de Havilland Tiger Moth’s, ein Los kanadischer DHC-1 Chipmunk Trainer und 30 überarbeitete Spitfire FR Mk. XIV's die es gestatteten die letzten Hawk III’s zurückzuziehen. Die Spitfire wurden von der 11. Staffel 1. Wing in Don Muang und 41. Staffel 4. Wing in Thakli betrieben, 1953 wurden noch vier Aufklärer Spitfire PR Mk. 12 von der RAF erworben.

 

Mit dem massiven Ansteigen der Kommunistischen Gefahr in Südostasien das in der Überrennung des Chinesischen Festlandes gipfelte wurde die Notwendigkeit eines Ausbaues und Modernisierung der Luftwaffe immer offensichtlicher. Ab 1951, nach der Ankunft einer American Military Advisory Group im vorangegangen Jahr, wurde ein erstes Los von 50 Grumman F8F-1 Bearcat’s zusammen mit 63 T-6G Texan’s erworben. Die Piloten der RTAF mussten 130 Flugstunden auf den T-6G absolvieren und 60 Stunden auf den Bearcat’s, bevor sie den Staffeln zugeteilt wurden. Die mit der Bearcat ausgerüsteten Staffeln waren in der 1. Wing die Staffeln 12. und 13. im 2. Wing 22. und 23. Staffel und im 4. Wing die 43. Staffel später erhielt auch die 53. Staffel der 5. Wing in Prachuap Khiri Kann die Bearcat. Die RTAF erhielt insgesamt 129 Bearcat’s 100 F8F-1 und 29 mit 20mm Kanonen Bewaffnete F8F-1B‘s aus den USA, weitere 27 Maschinen erhielt die RTAF von den abziehenden Franzosen aus Indochina. Die F8F-1B Bearcat‘s  wurde praktisch nicht operativ eingesetzt und dienten eher als Ersatzteillager für die anderen Maschinen. Der Bestand an AT-6G Texan’s wurde 1975 durch eine weitere Lieferung von 75 Maschinen aufgestockt. Die bewaffneten Texan wurden vor allem für COIN-Einsätze (Counter-insurgency, Guerrillabekämpfung) verwendet.

 

Andere Maschinen die in den fünfziger Jahren von der RTAF verwendet wurden waren die Stinson L-5 Sentinel und Piper L-18 Super Cubs, welche später durch die Cessna O-1G Bird Dog in AOP (Artillery Observation Plane, Artilleriebeobachtungsflugzeug) und FAC (Forward Air Controller, Luftbeobachter) Aufgaben abgelöst wurden.

 

In den 50er Jahren erwarb die RTAF auch die ersten Hubschrauber vier Sikorsky-Westland S-51 und Sikorsky S 55 Chickasaw sowie die Hiller 360s wurden aus den USA und England erworben. 

 

  
8.  Das Jetzeitalter

Ab dem Februar 1957 erhielt die RTAF mit 30 Republic F-84G Thunderjet ihr erstes Strahlflugzeug. Die 12. Staffel auf dem Flugplatz Don Muang wurde als erste umgerüstet und gab ihre veralteten Bearcat’s ab. Die  Schwesterstaffel 11 erhielt gleichzeitig einen Mix aus Lockheed T-33A Shooting Star’s Trainer und RT-33A Aufklärern.

1962 wurden die letzten Bearcat’s aus den Staffeln der ersten Linie zurückgezogen. Im März 1962 wurden die ersten der 40 North American F-86F Sabre an die 12. Staffel geliefert die die Thunderjet verdrängten, die 13. Staffel der 1. Wing wurde 1964 reaktiviert und ebenfalls mit den Sabre’s ausgerüstet. Die Thunderjet der 12. Staffel wurden später von der 43. Staffel in Takhli betrieben bis auch diese 1966 auf die F-86F umschulten. 

Im Frühjahr 1966 kam der erste Allwetterjäger zur RTAF, die 12. Staffel erhielt 20 Maschinen des Typs North American F-86D/L Sabredog. Praktisch gleichzeitig erhielt die 13. Staffel im April 1966 die ersten F-5B Freedom Fighter die durch das MAP-Programm (Militärisches Unterstützungsprogramm der USA) geliefert wurden. 18 einsitzige F-5A und zwei Doppelsitzige F-5B wurden geliefert, die verbliebenen F-86F Sabre wurden an die 43 Staffel in Thakli abgegeben die damit zum einzigen Betreiber dieses Typ‘s in der RTAF wurde.

In den sechziger Jahren wurden die Thailändischen Streitkräfte in einen Kampf mit Guerilleros verstrickt, die Angriffe über den Mekong aus Laos und Kambodschas Battambang Distrikt reichten vom Norden bis zu den südlichsten Ausläufern der Grenze. Die RTAF wurde über Jahre in einer erhöhten Alarmbereitschaft gehalten und richtete ihr Augenmerk folglich auf die “counter-insurgency capability”. Die Bewaffneten AT-6G Texan wurden durch mehr als 60 North American T-28D Trojan‘s in den Staffeln 21, 22 und 23 der 2. Wing in Chiang Mai ersetzt. Die 2. Wing die eigentlich in Chiang Mai stationiert war operierte zu dieser Zeit auch von Ubon Ratchatani und Udon Thani im Westen des Landes aus.  Die Texan’s wurden an die 53 Staffel 5. Wing in Prachuap Khiri Kahn, die 62 Staffel 6. Wing in Don Muang und die 73 Staffel 7. Wing in Sattahip im Süden Thailands weitergegeben.

Die Lufttransportkapazität wurde fortschreitend ausgebaut mit weiteren C-47A/B’s Dakota und der fortgesetzten Lieferung der Fairchild C-123B Provider.

 

  

9. 

SEATO und Vietnam

Im 1954 unterzeichnete Thailand als eines der Gründungsmitglieder die Beitrittserklärung zur SEATO (South-East Asia  Treatv Organization = Südostasiatisches Verteidigungsbündnis, Gegenstück zur NATO im Asiatischen Raum), damit anerkannte Thailand den amerikanischen Führungsanspruch in Südostasien. Als der Krieg in Vietnam eskalierte bildeten die Basen der RTAF die Ausgangsbasis für Angriffe auf Nordvietnam und Laos.

 

Die Laos-Krise veranlasste neben der USAF auch die RAF, RAAF und die RNZAF Einheiten in Thailand zu stationierten. Die Infrastruktur der von den Amerikanern verwendeten Basen wurden massiv ausgebaut, zudem wurde auch die Infrastruktur des Landes selbst ausgebaut. Die Amerikaner bauten ein Strassennetz durch den eher dünn besiedelten Isan (Nord-Ost-Thailand) um Ihre Basen und die Hauptstadt Bangkok zu verbinden. Die RTAF beschränkte sich während des Vietnamkrieges darauf den einen Luftraum und ihre Basen zu schützen und unternahmen keinerlei Angriffe gegen Vietnam. Die RAAF unterstützte die RTAF in dieser Aufgabe und stationierte die mit Sabre ausgerüstete 79 Staffel bis zum August 1968 in Ubon. 

Der von der 411 Sqn. verwendete Flugzeugtyp lässt sich unschwer am Staffelemblem erkennen.

..

.

.

.

.

.

.

 

Staffelemblem der 531 Sqn die noch heute die Fairchild AU-23A Peacemaker fliegt.

 

Unter der Bezeichnung "Victory Flying Unit" wurden ab September 1964 Piloten zur Unterstützung nach Vietnam entsandt. Sie flogen vietnamesische Douglas C-47A Dakota Maschinen und wurden der 413 Staffel 33 Wing der VNAF zugeteilt. Ab Juli 1966 wurde eine weitere Gruppe von Piloten der 19 TAS 315 TAW der USAF zugeteilt um die C-123B zu fliegen. Die Maschinen der 19 TAS trugen auf dem Heck die Kennung WE und gingen ab 1971 in den Besitz der RTAF über.

Eine Verstärkung der RTAF wurde durch die USA wieder über das MAP gewährleistet und schlug sich in der Lieferung der Cessna T-37B/C Trainern, Sikorsky  CH-34D Chocktaw und Kaman HH-43B Huskie Helikoptern und diversen weiteren Maschinen wie die C-123B Provider nieder. Die RTAF baute zu dieser Zeit ihre Transport und Hubschrauberflotte aus, dies vor allem um die Bedürfnisse des Vietnam-Krieges gerecht zu werden. Die Luftverteidigung wurde vernachlässigt, die  F-86D/L der RTAF begleiteten die Maschinen der USAF zwar zur Grenze doch konnte dieser Jäger zu dieser Zeit schon als total veraltet angesehen werden. Die USAF übernahm mit Convair F-102 Delta Dagger und Lockheed F-104 Starfightern den Schutz des Thailändischen Luftraumes.

 

Durch das FMS-Programm (Foreign Military Sales) konnte die RTAF ein erstes Los von 16 North American OV-10C Bronco‘s für die Guerillia-Bekämpfung erwerben,. damit begann 1971 die erste Stufe des Ausbaus der Anti-Guerilla-Kapazität. 1973 wurde ein zweites Los von 16 OV-10C Bronco‘s geliefert, gefolgt von 20 Fairchild AU-23A Peacemaker STOL-Flugzeugen die ab Mitte 1975 die schon vorhandenen 13 Maschinen, die von der USAF durch das Programm “Credible Chase” geliefert wurden, ergänzten.

 Zusammen mit den T-28D Trojan, den OV-10C und den AU-23A bilden diese Maschinen das Rückgrat der Guerillia-Bekämpfung der RTAF, die es ermöglichte die veralteten AT-6G Texan der 2. Wing auszumustern.

 

Zur selben Zeit war die RTAF mit der Modernisierung der Trainingsflugzeuge beschäftigt, wobei auf eine Diversivizierung Wert gelegt wurde. Das erste mal seit einer Decade wurden neue Trainingsmaschinen bestellt. 1972 wurde eine Bestellung von 24 CT-4A Airtrainer in Neuseeland aufgegeben die die alten Chipmunk in der Basisschulung ersetzen sollten. In Italien wurden 12 Siai Marchetti SF-260MT Trainer bestellt die die T-6G Texan ersetzen sollten.  Die CT-4A und SF-260 kamen ab 1973 beziehungsweise 1974 in den Einsatz.

 

Nach dem Zusammenbruch von Süd-Vietnam im April 1975 flüchteten viele Piloten der VNAF mit ihren Maschinen nach Thailand, U-Tapao beherbergte zu dieser Zeit über 150 Maschinen der unterschiedlichsten Art. Die meisten wurden an die USA zurückgegeben, eine unbekannte Anzahl von UH-1H Iroquois konnte von der Royal Thai Army übernommen werden. Die RTAF konnte nach langen Verhandlungen 16 A-37B Dragonfly Angriffsflugzeug übernehmen, die in den USA Grundüberholt wurden und 1976 an die 43 Staffel in Takhli ausgeliefert wurden. 

 

Thailand hatte erwartet als letztes antikommunistisches Bollwerk in Südostasien weiter von der amerikanischem Militärhilfe profitieren zu können, doch gerade das Gegenteil trat ein. Die Amerikaner kämpften mit ihrem Vietnamtrauma und interessierten sich daher nicht mehr für diese Region. 1975 trat Thailand aus Protest aus der SEATO aus, ironischerweise war Thailand eines der Gründungsmitglieder dieser Organisation, doch aufgrund der fast gänzlich verloren gegangenen Unterstützung durch die USA war die SEATO für Thailand kein Garant der Sicherheit mehr. 

 

  

10. 

Reorganisation

Die RTAF sah sich jetzt nach dem Abzug der USAF mit der neuen Aufgabe der Luftsicherung des Staatsgebietes konfrontiert, eine Aufgabe für die die RTAF nicht ausgerüstet war. 1976 akzeptierte die Regierung eine Offerte der USA über 13 Northrop F-5E Tiger II und drei Doppelsitzige F-5F zu 65 Mio $. Die Lieferung dieser Maschinen im September 1978 ging an die 102. Staffel die ihre letzten noch flugtüchtigen North American F-86L Sabre Dog abgeben konnten.

 

1978 wurde das Nummerierungssystem der RTAF umgestellt. Die zweistelligen Staffelkennungen wurden durch dreistellige ersetzt. So wurde aus der 13. Staffel die 103 Staffel. Die Bezeichnung der Wings wurde ebenfalls umgestelt. Wings mit einer einstellugen Zahl wie 1st, 2nd, 4th verfügten über zwei oder drei Staffeln. Wings mit zweistelligen Zahlen wie 21st, 41st, 46th verfügten nur über eine Staffel.

 

Das Verteidigungsbudget 1976 war um 11% angestiegen während das von 1977 um phänomenale 26% erhöht wurde. 1977 konnte die RTAF noch sechs weitere OV-10A Broncos beschaffen, um die Verluste ausgleichen zu können. Im 1978 begann der Umbau von 18 CH-34C Hubschraubern zu S-58T mit zwei Turbinen-Triebwerken, die restlichen Maschinen wurden danach ausser Dienst gestellt.

 

Im gleichen Jahr wurden drei für Photoaufklärung ausgerüstete Swearingen Merlin IVAs bestellt zudem konnten für 15 Mio $ noch vier weitere F-5E Tiger II von der USAF bezogen werden, die Maschinen konnten 1979 an die 102. Staffel der RTAF überstellt werden. 1978 war auch das Jahr der Umgruppierung der Taktischen Einheiten innerhalb der RTAF. Das der USAF nach empfundene TAC (Tactical Air Command = Taktisches Luftkommando) dem alle Einheiten mit Ausnahme der Trainingseinheiten unterstanden wurde aufgelöst. Alle Staffeln unterstanden neu einem „Wing“ das direkt dem RTAF Hauptquartier unterstand.

 

Drei C-130H Hercules Transportmaschinen wurden im Frühjahr 1980 ausgeliefert und von der 601. Staffel (ehemals 61. Staffel) in Don Muang übernommen, eine weitere Maschine kam noch gegen Ende des Jahres dazu. Diese Maschinen ersetzten die veralteten Fairchild C-123K Provider als primäres Transportflugzeug.

1981 konnte die RTAF 13 F-5E und drei F-5F Tiger II von der USAF erwerben. Die Maschinen wurden an die 403. Staffel (ehemals 43. Staffel) geliefert, deren A-37A Dragonfly wurden an die 211. Staffel weiter gegeben. Ebenfalls 1981 konnte die RTAF aus den Beständen der USAF vier weitere A-37A Dragonfly übernehmen.

 

1987 brachen kämpfe an der Grenze zu Laos und Kambodscha aus, die Pathet Lao ging massiv gegen die Volksgruppe der Meo (Hmong) vor. Es wird vermutet das bei diesen Kämpfen, bei denen auch Chemische Waffen eingesetzt wurden bis zu 20'000 Meo ums leben gekommen sind. Viele der Meo flüchteten ins benachbarte Thailand das so zu Angriffsziel der Phatet Lao wurde. Die RTAF setzte primär die  OV-10C Bronco und die F-5E ein. Die langsamen Bronco‘s wurden zurückgezogen als bekannt wurde, dass die Laoten über SA-7 Strella Lenkwaffen verfügten. Eine F-5E wurde am 4. Februar 1988 durch eine SA-7 abgeschossen. Im März 1988 wurde zwischen den Parteien ein Waffenstillstand vereinbart.

 

(Links) Von oben nach unter die Tigerstaffeln der RTAF

102 Sqn. 1. Wing

211 Sqn. 21 Wing

403 Sqn. 4. Wing

711 Sqn. 71. Wing (später 701 Sqn. 7. Wing

904 Sqn. 6. Wing.

  

11.

Tiger und Falcon

Die 403. Sqn. flog bis 1981 die Cessna A-37B Dargonfly  bevor sie auf die Northrop F-5E Tiger II wechselte. Seit 1996 fliegt sie die F-16A/B Fighting Falcon

Die 701 Sqn. die früher als 711 Sqn und 71 Sqn. bezeichnet wurde ist mit der F-5E Tiger II ausgerüstet und hat die Aufgabe neben der Luftüberwachung auch als Agessoreinheit für die F-16 Staffeln zu dienen.

Staffelemblem der 231 Sqn 23 Wing "Hunters" die die Alpha Jet A fliegen.

 

Die F-5E Tiger II war in den 80er Jahren der einzige Abfangjäger der RTAF doch wurden die schwächen (Reichweite und Bewaffnung) recht schnell deutlich. Schon sehr früh sah sich die RTAF daher nach einem Ersatz um, und fand diesen in der Lockheed F-16A Falcon. 1989 konnte die RTAF 14 F-16A und vier F-16B in Empfang nehmen. Es war das bisher teuerste Rüstungsprogram der RTAF zudem war sie der erste Kunde dieses Typs in Asien. Die F-16A konnten nur mit Sidewinder Lenkwaffen bewaffnet werden, Sparrow und die moderne AAMRAM-Lenkwaffen wurden den Thais verwehrt. Die 103. Staffel der 1. Wing in Korat konnte ihre alten F-5A/B gegen die modernen F-16A/B austauschen. Die F-5A/B und die Aufklärer RF-5A wurden an die neu geschaffene Staffel 231 in Ubon Thani weitergegeben.

 

Im September 1993 erhielt die 101. Staffel der RTAF die ersten der 36 Aero L-39ZA Albatros. Die Albatros werden als Trainer und leichtes Angriffsflugzeug verwendet, heute sind die Staffeln 401 und 411 mit dieser Maschine ausgerüstet.

 

Das Training der Piloten der RTAF wird durch die Flugschule in Kaemphaeng Saen durchgeführt. Ein Pilot muss 65 Flugstunden auf den Basistrainern CT-4A der 1. FTS (Chicken Staffel) absolvieren. 135 Flugstunden müssen danach auf den RBF-600 Fantrainer oder den seit 1991 verwendeten 21 Pilatus PC-9 absolviert werden die zur 2. FTS (Mustang Staffel) gehören. Die Schulung für Jet-Piloten umfasst danach eine Schulung auf der seit 1961 verwendeten Cessna T-37C.

 

Die Northrop F-5E der RTAF wurden von verschieden Einheiten geflogen. Die 13. Staffel flog von 1966 bis 1989 die F-5A/B sowie die RF-5A. 1978 wurde die 13. Staffel in 103 Staffel umbenannt. Die Maschinen der 103. Staffel gingen 1989 an die 231. Staffel in Udon Thani. Die 231. Staffel verwendete neben der F-5A /B und der Aufklärer RF-5A auch eine kleine Anzahl F-5E und ein einziges Exemplar der F-5F. 1999 wurde die Staffel auf die Dassault Alpha Jet A umgeschult, die verbleibenden F-5E wurden an die beiden Staffeln 211 und 711 abgegeben. Die F-5E wurden von 1978 bis 1994 von der 102. Staffel 1. Wing betrieben und gingen danach an die 711. Staffel in Surat Thani. Die 711. Staffel, die ihre Maschinen mit den Buchstaben „SRT“ (Surat Thani) kennzeichnet, hat eine Doppelaufgabe neben der einer normalen Jägereinheit ist sie zusätzlich als „Aggressor“ Einheit tätig. Das Zweite Los der F-5E/F wurde seit 1981 von der 403. Staffel in Thakli betrieben, 1996 gab die Einheit, als sie auf die F-16A/B umgeschult wurde, die F-5 an die 211. Staffel in Ubon Rathathani weiter Die 211. Staffel erhielt 1999 die Aufklärer RF-5A die zuvor von der 231. Staffel betrieben wurden. Ein weiterer Betreiber der F-5E Tiger ist die 904. Staffel, die 1995 auf dem Stützpunkt RTAFB Don Muang aufgestellt wurde, die Staffel verfügt jedoch nur über vier bis fünf Maschinen. Der Kronprinz Vatsilalongkon Mahidon fliegt bis zu vier Einsätze pro Woche ab dem Stützpunkt Don Muang. Die Maschinen sind mit daher mit den Initialen des Prinzen „VM“ gekennzeichnet, die Primäre Aufgabe der Staffel ist als Agressor-Einheit zu fungieren. 1999 wurden die 711 Staffel in 701 umbenannt und gehört heute zur 7. Wing in Surat Thani stationiert. Am 16 Oktober 1996 konnte die 403. Staffel die ersten vier Maschinen des zweiten Loses der F-16A/B in Empfang nehmen. Bis zum Ende des Jahres 1996 wurden alle der 18 Maschinen an die Staffel übergeben.

 

Die RTAF verfügt damit über zwei Einheiten mit der F-16, beide Einheiten sind jedoch nicht mit der AAMRAM-Lenkwaffe ausgerüstet. Die F-16 stellen die Luftverteidigung über ganz Thailand sicher, dazu werden zwei Detachemente unterhalten. Die 102. Staffel fliegt mit 4 Maschinen ab Surat Thani während die 403. Staffel ab Chiang Mai die Luftkontrolle ausübt.

  

12.

 Die Krise

1997 bestellte die RTAF acht F/A-18C/D diese Bestellung wurde jedoch 1998 wieder Rückgängig gemacht nachdem das Land von der wirtschaftlichen Talfahrt der Asiatischen Länder erfasst wurde.

 

1999 wurde ein drittes Los von 18 F-16A/B in den USA bestellt und 2000 wurde vom US Kongress die Ausfuhr bewilligt. 2001 oder 2002 wird die 102. Staffel diese Maschinen übernehmen können. Mit den Maschinen des dritten Loses konnte Thailand auch die AAMRAM-Lenkwaffe erwerben. Die USA wollten das Gleichgewicht in der Region wieder herstellen das durch die Lieferung von F-18C/D und MIG-29 am Malaysia und MIG-21PF an Laos aus dem Gleichgewicht geraten war.

 

Die Transportflotte der RTAF umfasst heute zum Teil noch recht alte Maschinen. Die 603. Staffel betreibt neben die Avro HS-748 Andover und einige weinige Exemplare der Douglas C-47B Dakota. Die 602. Staffel betrieb bis 1995 noch einige wenige Fairchild C-123K Provider, zwar wurden die Provider 1989 ausser Dienst gestellt, doch auf den Befehl von König Bhuminol Aduladej 1991 wieder in Dienst gestellt. Die C-123K werden als sogenannte Regenmacher einsetzt in dem sie Wolken mit Silberjodit zum abregnen bringen. Die alten C-123K wuden 1995 endgültig ausser Dienst gestellt. Die Aufgabe des Regenmachens wurde an die 461. Staffel in Pitsanuloke abgegeben die eigens sechs C-47B auf Turboprop umrüstete die als Basler BT-67 Bezeichnet werden.

 

Die Thailändischen C-123K wurden auch für Spielfilme eingesetzt, so eine Maschinen für den Film „Air America“ mit dem Star Mel Gibson, eine weitere, getarnte Maschine, für den Film „Operation Dumbo".

  

13.

RTAF 2000 - 2006

1999 konnte die RTAF zu äusserst günstigen Bedingungen 26 deutsche Alpha Jets A erwerben. Die Maschinen waren längere Zeit auf dem Luftwaffenstützpunkt Fürstenfeldbruck eingelagert. Die Kosten der Grundüberholung der Maschinen überstieg den Kaufpreis um ein vielfaches, was zu lebhaften Diskussionen im Parlament sorgte. Die ersten Maschinen konnte die 231. Staffel im September 2000 übernehmen. Es wurden nur 20 Maschinen flugtüchtig gemacht die letzten sechs dienen als Ersatzteilspender. Zwischen 2005 - 2007 wurden die Alpha Jet's der 231. Staffel mit AN/ALE-15 Düppelferfern unter dem Heck ausgerüstet. Der Umbau wurde von der RTAF in Ubon Thai durchgeführt. 

 

Im April 2004 wurden die veralteten Broncos der 411. Staffel in Chiang Mai gegen die Aero L-39ZA Albatros tauschten. Die 101 Staffel als ehemaliger Betreiber der Albatros wurde in der Folge aufgelöst. 

  

Ein weitere ehemaliger Nutzer der Aero L-39ZA Albatros ist die 102. Staffel, die im August und Oktober 2002 auf die Lockheed F-16A (ADF) Fighting Falcon umgerüstet wurde. Die Lockheed F-16A (ADF) sind 15 ehemalige Block 15 Maschinen und eine einzelne F-16B die modernisiert wurden und die AMMRAM Luft-Luft-Lenkwaffe tragen können. Im Januar 2005 konnte die RTAF aus den Beständen der RSAF (Luftwaffe von Singapur) sieben überzählige F-16A und B erwerben. Die Maschinen wurden nicht gekauft, sondern von der Regierung von Singapur der RTAF geschenkt. Als Gegenleistung kann die RSAF auf der RTAFB Udon Thani einige Tage lang trainieren. 

  
  

14

2007 und die Zukunft

Am 1. April 2007 wurde die 531 Staffel in 501 Staffel und die 53 Wing in 5 Wing unbenannt. Die Umbenennung erfolgte aus historischen Gründen. Die 5. Wing in Prachuab Khiri Kahn leistete am 8. Dezember 1941 den Japanern erbitterten Widerstand. Die Wing in Prachuab Khiri Kahn wurde daher immer als 5 Wing bezeichnet. 1978 wurde im Rahmen der Reorganisation jedoch aus der 5 Wing die 53 Wing. 2007 wurde dieser Makel wieder behoben und die 5te wieder eingeführt. 

  

20tes Jäger Program

Unter dem Titel 20tes Jäger Programm evaluierte die RTAF einen neuen Jäger als Ersatz für die Northrop F-5E Tiger in Surat Thani. Die Lockheed-Martin F-16C/D Block 50/52, Sukhoi Su-30MKIT und die Saab JAS 39 Gripen wurden getestet. 2005 entschied sich die RTAF für die JAS-39 Gripen als neuen Jäger, dies wurde jedoch vom damaligen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra nicht genehmigt, denn er favorisierte die Sukhoi Su-30 Flanker.

An einer Pressekonferenz vom 17. Oktober 2007 orientierte der Marschall der Luftwaffe Chalit Pookpasuk über die Entscheidung des Kabinetts vom 16. Oktober 2007 für 34,4 Milliarden Baht 12 Grippens zu erwerben. Die JAS-39 werden in zwei Losen beschafft, sechs Maschinen zwischen 2010 - 2012, und die weiteren sechs ab 2013.

 

Mit dem Kauf der Grippen wird auch der Kauf von drei Saab-340 Erieye AEW&C abgewickelt den Saab der RTAF offeriert hat. Zwei Maschinen werden als Saab 340 Erieye AEW&C und eine als Trainingsmaschine (Saab 340) beschafft. Die Maschinen werden, wie die Gripen, auch in zwei Losen erworben, eine Erieye zwischen 2010 - 2012, und die beiden weiteren ab 2013.

 

Am 5. Nov 2007 wurde in einer Zeremonie unter der Leitung von Air Chief Marshal Chalit Pookpasuk der neue Prototyp eines von der Royal Thai Air Force entwickelten Trainers vorgestellt. Das 30 Millionen Baht Projekt wurde vor zwei Jahren begonnen. Die B.ChO.2 ist eine lizenzierte Ummotorisierung der Aermacchi SF.260MT, die schon früher von der Royal Thai Air Force verwendet wurde. Dieser Prototyp wird für Tests und Forschung verwendet, die nächste Modelle (RTAF-6) sollen jedoch in erster Linie als Trainer für Royal Thai Air Force Flying School, Kamphang Saen dienen.

Für die Schulung von Piloten hat die RTAF 2008 erstmals eine zweimotorige Maschine geordert. Sechs Diamond DA42 Twin Star wurde in Österreich bestellt. Die Diamond DA42 ist aus modernen Carbon/Composite gebaut. Die Diamond wird für die Schulung der Piloten der Avro-748, C-130 Hercules und Alenia G-222 sowie der neueren Saab 340 und ATR-72 verwendet. Die Diamond wird das erste zweimotorige Trainingsflugzeug der RTAF werden. 


- Last update 30. December 2012

Written 1. May 2003

-

-
- Corrections, additions and remarks please send to the Webmaster Michael E. Fader -
- If information from this site is used as source material please credit www.wings-aviation.ch  -
- If this page does not have a navigational frame on the left, click HERE to see the rest of the website. -